Grußwort Dezember

Liebe Jugend,

am vergangenen Sonntag hatten wir unseren Jugend-GD (Gott sieht mehr, er sieht das Herz an!…Samuel-David-Geschichte…) und heute Abend war ich in einer Gemeinde, wo es spontan um das Thema „Wahrheit“ ging. Ein Bruder aus der Gemeinde hatte mir heute morgen ein „Leitwort“ zugeschickt, welches er als Jugendleiter vor fast 14 Jahren (!) in einem anderen Bezirk an die Jugend geschrieben hat. Lest selbst, warum ich diese Mail von heute Morgen als ein persönliches Glaubenserlebnis empfunden habe. Dieser Bruder war am Sonntag nicht dabei und alle Aussagen haben in den letzten 14 Jahren nichts an ihrer Richtigkeit und Bedeutung verloren…

Liebe Grüße,
euer Christian.

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Bruder Joachim Schwarz, heute Gemeinde Sickenhausen, schreibt im Februar 2004 (…sein Bild stammt auch von da 🙂:

 

Grüß Gott Jugend,

in den vergangen Tagen wurde wieder mal das Unwort des Jahres gekürt. Jedes Jahr aufs Neue warte ich eigentlich auf einen Terminus, der den ersten Platz verdient hätte: die reduzierte Wahrheit.

  • Diese durchaus elegante Umschreibung des Wortes Lüge (oder Schein) hat zwar einen gewissen Charme, aber in unserem apostolischen Leben keinen Platz. Wir wissen, dass vor unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus – der sich selbst als die Wahrheit bezeichnet – kein bloßer äußerer Schein gilt, sondern nur das, was durch und durch echt und wahrhaftig ist.
  • Diese mehr-Schein-als-sein-Welt ist eine Mogelpackung ohne Inhalt, ist ein appetitlich anzusehender Apfel, der sich beim Aufschneiden als wurmstichig erweist, ist ein auf Hochglanz polierter Wagen, dessen Motor am Ende ist.

Liebe Jugend, Schein ist in der Regel das äußerliche, sichtbare Bild. Weil aber der Schein trügen kann, sind wir uns bewusst, dass jemand, der sich von Äußerlichkeiten beeindrucken lässt, oftmals sehr fehlgeleitet wird. Gott erteilte Samuel bei der Erwählung Davids eine Lehre, die auch für uns gültig und wertvoll ist: sehen, wie der Herr sieht – und der Herr sieht das Herz an.

Wollt Ihr Beispiele?

  • Habe ich ein Sonntags- und ein Werktagsgesicht?
  • Erlebe ich den Segen unseres himmlischen Vaters und bin ich dafür dankbar?
  • Nehme ich in einer persönlich unangenehmen Situation Zuflucht in einer „Notlüge“?
  • Bemühe ich mich, den Frieden zu bewahren oder raste ich schnell aus? etc.

 

Nicht die reduzierte Wahrheit, nicht der äußere Schein, nicht das Neuapostolisch-nach-außen-sein macht es, sondern das, was in uns lebt, prägt uns und bringt uns ans Ziel. Und wie geht das? Schau dir das Chorlied Nr. 106 an (Anm.: alte Mappe):

 

Lass vom Sendungsgeist dich lehren,

zieh die Kraft aus seinem Wort,

dann wird sich dein Wachstum mehren

bis zur Reife fort und fort.

 

Das ist die volle Wahrheit,

meint euer
Joachim Schwarz