Grußwort Februar

Freude am Schaden des Nächsten – oder
Ein Stuttgarter sieht rot

Es bewegt mich, euch von einem Erlebnis zu berichten, das ich selbst vor wenigen Wochen hatte. Es war an einem Mittwochabend, ich war mit dem Auto auf dem Weg zum Gottesdienst, es war bereits dunkel und von hinten überholte mich auf Höhe „Alte Burg/Schinderteich“ ein Fahrzeug mit S-Kennzeichen. Er zog mit ordentlich „Dampf“ an mir vorbei, der Stuttgarter. Meine einzige Frage war: „Kennt er sich hier aus?…Weiß er, dass in ca. 500 Metern ein Blitzer kommt?“ Ich gab Gas, da ich das Schauspiel und die Freude, wenn der arglose Stuttgarter geblitzt werden würde, unbedingt miterleben wollte. So setzte ich mich dann (selbst zu schnell) an seine Fersen, ich wusste ja, wann ich bremsen musste. Ich schätze, dass mein Freund aus Stuttgart ca. 100-110 km/h draufhatte (70 sind da erlaubt), als es aus der Dunkelheit plötzlich kurz hellrot aufblitzte. Ein Grinsen ging über mein Gesicht…
Danach, es waren längst wieder 100 erlaubt waren, zuckelte der Stuttgarter vermutlich noch vor lauter Schock mit 60 vor mir her…und da kam dann ein total flaues Gefühl in mir auf, „Schuldgefühl“ und „Scham“ beschrieben es am besten.

Wer bin ich?
Was bin ich?
Wozu bin ich?
Selbst ein Sünder, der dringend Gnade und Mitgefühl braucht!
Ein Christenmensch, ein Kind Gottes, Träger göttlichen Geistes!
Dazu da, anderen zu helfen, zu dienen, ihnen ein Vorbild zu sein und ihnen mit Güte, Respekt und Anstand zu begegnen!

Jesus war zu 100% immer das, was ich hätte sein sollen – auch für einen Stuttgarter, der ihn überholt.

Euer Christian.